Was ist ein Bestätigungsfehler?

Ein Bestätigungsfehler ist ein Begriff aus der Psychologie. Der Begriff beschreibt die Neigung jedes Menschen Informationen auszuwählen, zu selektieren und zu interpretieren, dass diese die eigenen Annahmen und Erwartungen bestätigen. Der Psychologe Peter Wason ging davon aus, dass der Mensch Hypothesen grundsätzlich lieber bestätigt, als diese zu widerlegen. Oder: Wir sind lieber im Recht als im Unrecht. 

Der Bestätigungsfehler führt dazu, dass Personen ihre individuellen Ansichten und Meinungen immer wieder bestätigt fühlen. Die Person ist davon überzeugt, recht zu haben, weil sie für ihre Wahrnehmung die passenden Argumente findet, die ihre Position bestätigen. Gegenargumente, Quellen mit anderen Positionen werden nicht „gefunden“ oder als unbedeutend eingestuft. 

Wie andere Wahrnehmungsfehler auch läuft der Confirmation Bias unbewusst ab. Allerdings verstärken die Social Media diesen Fehler zusätzlich, da diese so programmiert sind, dass Nutzer ihre eigene Meinung dort bestätigt bekommen. Jede andere Programmierung würde die Nutzerzahlen auf den Kanälen dramatisch einstürzen lassen.

Teure Fehlentscheidungen aufgrund des Konfirmation Bias

Der Confirmation Bias klingt zunächst harmlos und wenig bedeutsam für die Unternehmensführung. Doch dies ist ein Irrtum! Der Confirmation Bias betrifft jeden – auch Entscheider in Unternehmen, Behörden, usw. wählen, deuten und gewichten Informationen so, dass diese ihre zuvor getroffenen Annahmen / Hypothesen bestätigen. Zweifelsfrei können hierdurch (teure) Fehlentscheidungen getroffen werden.

Risiko eines Bestätigungsfehlers minimieren – Einsatz von Beratern und Methoden

Da jeder Mensch seine eigenen Wahrnehmungen / Hypothesen hat, sinkt die Wahrscheinlichkeit von Fehlentscheidungen, wenn mehrere Personen in den Entscheidungsprozess eingebunden werden und ggf. zusätzlich externe Personen (z.B. Berater, Beiräte, ..) in die Entscheidungsfindung eingebunden werden. 

Eine andere Möglichkeit das Risiko eines Bestätigungsfehlers zu minimieren, sind Entscheidung per Zufall. In der Planung kann unter Einsatz von Werkzeugen – wie z.B. der Monte-Carlo-Simulation – ein wahrscheinliches Szenario als Ergebnis tausendfacher Berechnungen bestimmt werden.