Ausgangslage, Problemstellung
Ein international agierendes Unternehmen der Textilbranche war aufgrund von Planungsfehlern in eine finanzielle Schieflage geraten. Parallel brach die Corona Pandemie aus und infolge von Lockdown und Grenzschließungen drohte die Situation zu eskalieren. Eine Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit war nicht unwahrscheinlich.
Es wurde ein Interims Manager gesucht, der die finanzielle Situation des Unternehmens aktuell wie in der Prognose transparent darstellt und die Liquidität unter Ausschöpfung der rechtlichen Möglichkeiten sicherstellt. Darüber hinaus galt es die drohenden Liefersperren von Lieferanten aufgrund bereits eingetretener Zahlungsverzögerungen abzuwenden.
Vorgehen
In einem ersten Schritt hat Herr Keller die tatsächliche finanzielle Situation des Unternehmens anhand einer wöchentlichen Liquiditätsplanung (12-Wochen) transparent der Geschäftsleitung und den Gesellschaftern dargelegt. Grundlage der Planung waren u.a. die gebuchten und geplanten Kundenforderungen sowie Kreditorensalden und geplanten Auszahlungen anhand bereits getätigter bzw. notwendiger Bestellungen in dem Zeitraum. Die Liquiditätsplanung wurde wöchentlich rollierend aktualisiert und ein Soll-Ist-Vergleich mit Abweichungsanalysen durchgeführt.
Die Liquiditätsplanung zeigte auf, dass zusammen mit den in der Umsetzung befindlichen Kosteneinsparungen, dass Unternehmen in einem überschaubaren Zeitraum die Zahlungsstörung beseitigen kann, sofern die Materialbelieferung nicht unterbrochen wird.
Da bereits einige Lieferanten Materiallieferungen ausgesetzt hatten oder nur noch gegen Vorkasse leisten wollten, hat Herr Keller unmittelbar nach Fertigstellung der Planung im Auftrag zusammen mit den Einkaufsleitung mit allen wesentlichen Lieferanten Zahlungsvereinbarungen (Ratenzahlungen, Stundungsvereinbarungen, längere Zahlungsziele, …) getroffen werden.
Die finanzielle Lage des Unternehmens konnte so innerhalb kurzer Zeit stabilisiert werden. Das Vertrauen der Lieferanten wurde zurückgewonnen. Drohende Kündigungen von Warenkreditversicherungen wurden abgewendet.
Die Liquiditätsplanung wurde wöchentlich aktualisiert und eine Software eingeführt. Dadurch konnten drohende Engpässe frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Ergebnis
Aufgrund unseres engmaschigen Liquiditätsmanagements und unserer Verhandlungsstrategie mit Lieferanten konnte die kontinuierliche Materialbelieferung sichergestellt werden. Dies war eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Sanierung des Gesamtunternehmens.