Situation

Ein mittelständisches, schnell wachsendes IT-Unternehmen im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung (Umsatz ca. 20 M€) hatte durch Marktgerüchte erfahren, dass sein strategischer Lieferant die Produktion von wichtigen Bauteilen einstellen wird.

Der Lieferant war ein in den USA an der NASDAQ Börse gelistetes Unternehmen und stellte Elektronikkomponenten für die Gebäudeausrüstung her. Ein innovativer Bereich des Konzern sollte aus unterschiedlichen Gründen aufgegeben und die Produktion der Komponenten eingestellt werden.

Die Produktionseinstellung hätte das weitere Wachstum unseres Kunden erheblich beeinträchtigt. Es gab keinen alternativen Lieferanten. Die Wachstumsstrategie basierte zu einem großen Teil auf die innovativen Bauteile aus den USA.

Unser Kunde erzielte zu diesem Zeitpunkt zwar nur einen geringen Umsatz mit dem „Produkt“, hatte jedoch bereits erheblich in den Vertrieb investiert und zahlreiche Aufträge für die kommenden Jahre akquiriert oder Angebote abgegeben.

Auftrag

3T Advisory wurde beauftragt, die Auswirkungen der Produktionseinstellung auf die Strategie und die Unternehmensentwicklung darzustellen und Handlungsoptionen aufzuzeigen.

Unsere Analyse ergab, dass die Produktionseinstellung in den USA signifikante negative Auswirkungen auf die Unternehmensentwicklung hätte. Da kein zweiter Lieferant existierte und das Produkt durch Patente weltweit geschützt war, gab es kurzfristig keine alternative Bezugsquelle. Die Kreditgeber hatten ihre Finanzierung auf diesen Geschäftsbereich mit hohen zweistelligen Wachstumsraten abgestellt.

Auf unsere Empfehlung hin wurde der Erwerb des Geschäftsfeldes vom Lieferanten beschlossen. Um Kosten und Risiken möglichst gering zu halten, sollten lediglich die Patente erworben werden. Die Produktion sollte im Auftrag unseres Kunden für den US Markt weiter in den USA erfolgen. Parallel sollte eine Fertigungsstätte in Osteuropa aufgebaut werden.

Vorgehen

  • Unterstützung des Unternehmenscontrollings und operativen Managements in der Erstellung eines Segment Business Plans,  
  • Bewertung des Geschäftsbereiches und Ableitung eines fairen Kaufpreises,
  • Entwicklung der Erwerbsstruktur vor dem Hintergrund, dass die Verkäuferin in den USA sitzt und börsennotiert ist,
  • Zusammenstellung des rechtlichen und steuerrechtlichen Transaktionsteams,
  • Koordinierung der Vertragsverhandlungen,
  • Moderation der Finanzierungsgespräche mit der Hausbank,
  • Erwerb des „Geschäftsbereiches“ im Rahmen eines erweiterten Patentkaufvertrages sowie
  • Überwachung des Vertragsabschlusses und Closing Schritte.

Ergebnis

Die Transaktion wurde wie geplant abgeschlossen. Das Unternehmen konnte sich dadurch ein wichtiges Patentportfolio und die weitere Herstellung der Elektronikteile absichern. Die bis zum Kauf des Patentportfolios bestehende räumliche Beschränkung von Vertrieb und Einbau der Gebäudeausrüstung auf ausgewählte Länder wurde aufgehoben. Zudem konnten bestehende Kundenbeziehungen zwischen der Verkäuferin und Kunden in den USA erfolgreich auf unsere Mandantin übertragen werden. Mit dem Erwerb wurde das weitere Wachstum abgesichert werden.