Ausgangslage

Ein Immobilienunternehmer mit umfangreichen Immobilienbesitz in Deutschland verstarb unerwartet. Eine Unternehmensnachfolge war für diesen Fall nicht vorbereitet. Die Kinder lebten im Ausland und hatten weder Interesse noch eine relevante Ausbildung. Die Ehefrau führte erfolgreich ein eigenes Unternehmen und hatte ebenso weder Zeit noch Interesse sich um das Immobilienunternehmen zu kümmern. Eine zweite Führungsebene existierte nicht.

Die mehr als 40 Immobilien standen im Eigentum unterschiedlicher Gesellschaften in unterschiedlichen Rechtsformen (AG, GmbH, GmbH & Co. KG, GbR oder e.K.). An einigen Immobilien und Gesellschaften waren ein oder mehrere Mitgesellschafter beteiligt.

Die Finanzierung der Banken war auf die Immobilien, die Gesellschaften und den Unternehmer als Bürgen abgestellt.

Mit dem Tod des Unternehmers und damit Ausfall des Bürgen, der weithin ungeregelten Nachfolge und der fehlenden Geschäftsführung drohte die Insolvenz der einzelnen Gesellschaften. In der Folge wären die Immobilien in die Zwangsverwaltung und schließlich in die Zwangsversteigerung geraten.

Die Mehrheit der Kreditinstitute ging aufgrund der damaligen Marktlage davon aus, dass die Zwangsverwertung und Zwangsversteigerung zu einer erheblichen Kapitalvernichtung führen würde. Eine freihändige Veräußerung der Immobilen im Paket oder einzeln wurde als wirtschaftlich vorteilhaft gesehen.

Auftrag

Thilo Stassen wurde persönlich von der Witwe beauftragt, die Geschäfte der Gesellschaften zu führen. Ziel war die stille Liquidation der gesamten Unternehmensgruppe und die Abwendung von Insolvenzen der Gesellschaften oder des Nachlasses.

Parallel wurden von der Witwe ein erfahrener Insolvenzverwalter, ein Rechtsanwalt und ein Steuerberater beauftragt, zusammen mit Herrn Stassen die Gespräche mit den Banken über die stille Liquidation zu führen und entsprechende Vereinbarungen mit den Banken abzuschließen.

Vorgehen

Nach Einigung über die Modalitäten der stillen Liquidation mit den Kreditinstituten wurden die wesentlichen Daten der Immobilien transparent erfasst und zusammen mit den Experten der jeweiligen Bank eine Verkehrswerteinschätzung vorgenommen. Ein Verkauf im Paket konnte nicht realisiert werden, da die Immobilien in Art, Zweck und Zustand zu unterschiedlich waren. Das Portfolio reichte von 5-Sterne Hotelimmobilien in bester Lage über geförderte Wohnimmobilien bis hin zu Industriegebäuden mit signifikanten Leerständen und Investitionsbedarfen.

Einzelne Immobilien wiesen einen beträchtlichen Instandhaltungsrückstand und / oder hohen Leerstand auf. Je nach Lage und Zustand dieser Immobilie wurde in Abstimmung mit der jeweils finanzierenden Bank eine wirtschaftliche Aufwertung der Immobilie durch Abbau des Instandhaltungstaus und Beseitigung von Leerständen eingeleitet. Die notwendigen Mittel wurden über die Objekt-Mieterträge generiert.

Die überwiegende Anzahl der Immobilien konnten so in Abstimmung mit den Banken freihändig verkauft. In zwei Fällen wurden die Gesellschaftsanteile von Objektgesellschaften aus steuerlichen Überlegungen im Rahmen eines Share-Deals veräußert. In einem Fall konnte im Wege einer geplanten Zwangsversteigerung ein Mehrerlös gegenüber einem freihändigen Verkauf realisiert werden.

Ergebnis

Die stille Liquidation der Unternehmensgruppe und die Liquidation der Gesellschaften war erfolgreich.